Ladeinfrastruktur: Bald 1000 neue Schnellladepunkte an Autobahnen

In den nächsten Jahren soll sich die Zahl der E-Autos deutlich erhöhen; dafür braucht es mehr Möglichkeiten zum Laden. Diese Unternehmen haben nun den Zuschlag bekommen.

Alle 10 Minuten eine Ladesäule für Elektroautos an Autobahnen – das ist das langfristige Ziel des Bundes. Auf dem Weg dorthin hat die bundeseigene Autobahngesellschaft den Zuschlag für rund neue 1000 Schnellladepunkte erteilt. Es gehe um Schnellladepunkte an 200 unbewirtschafteten Rastanlagen. Sie sollen bis zum Jahr 2026 errichtet sein.

Demnach gehen die Zuschläge an die Firmen Fastned Deutschland GmbH & Co KG, E.ON Drive Infrastructure GmbH, die Bietergemeinschaft Autostrom Nord und TotalEnergies MarketingDeutschland GmbH.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, das Ladenetz an Autobahnen werde spürbar dichter. "Unser Ziel ist, dass bundesweit der nächste Schnellladestandort in wenigen Minuten erreichbar ist." Michael Güntner, Chef der Autobahn GmbH des Bundes, sagte, um lange Strecken mit dem E-Auto zu bewältigen, müssten die Fahrerinnen und Fahrer verlässlich aufladen können.

Ladepunkte ohne Bewirtschaftung

Nicht Teil der aktuellen Ausschreibung sind die bewirtschafteten Raststätten, die zum allergrößten Teil von Tank & Rast betrieben werden. Dort will der Bund den Betreibern zunächst individuelle Vorschläge machen.

Der Bau weiterer Infrastruktur ist an den Raststätten mit Schnellladepunkten nicht erlaubt. Gastronomie, Aufenthaltsräume oder eigene sanitäre Anlagen wird es nach aktuellem Stand nicht geben. Im Vorfeld hatte das zu Kritik potenzieller Betreiber geführt – die Standorte an den unbewirtschafteten Parkplätzen könnten so zu Ladepunkten zweiter Klasse werden.

15 Millionen Elektroautos bis 2030

E-Autos spielen eine wichtige Rolle in der Strategie der Bundesregierung, um Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Das Ziel lautet, dass bis 2030 sollen 15 Millionen E-Fahrzeuge auf den Straßen fahren. Derzeit sind es rund 1,5 Millionen rein elektrische Fahrzeuge.

Unter Experten gilt es als fraglich, ob das Ziel erreicht werden kann. Ein Grund ist, dass die Bundesregierung unter Verweis auf Sparzwänge die staatliche Förderung beim Kauf von E-Autos Ende 2023 und damit deutlich früher als eigentlich geplant beendet hatte.