Hat Deutschland Ladepower?

Seit April haben rund 200 Ehrenamtliche des ACE (Auto Club Europa) bundesweit unter dem Motto "Hat Deutschland Ladepower?" 189 Schnell-Ladestationen mit 1.737 Ladepunkten unter die Lupe genommen. Im Fokus standen die Kategorien Ladeleistung, Bezahloptionen, Bedienbarkeit, Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit und Service & Familienfreundlichkeit. Nur zwei Prozent – ganze drei Anlagen – haben den Test nicht bestanden und sind durchgefallen.

Der ACE hat im Rahmen seiner Clubinitiative "Hat Deutschland Ladepower?" insgesamt 189 Schnell-Ladestationen an Autobahnen und Bundesstraßen getestet. Rund 200 Ehrenamtliche untersuchten die Anlagen hinsichtlich Ladeleistung, Bezahloptionen, Bedienbarkeit, Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit und Service & Familienfreundlichkeit. Die Ergebnisse sind größtenteils positiv: 37 Prozent der Ladestationen wurden als exzellent bewertet, und nur drei der getesteten Anlagen fielen durch.

Die Mehrheit der Stationen schnitt gut ab. Ein Drittel wurde mit "exzellent" ausgezeichnet, während nur drei Stationen nicht bestanden. Besonders schlecht bewerteten die Tester die EnBW-Station in der Salzer Straße in Schönebeck, die nur knapp das Prädikat "bestanden" verfehlte und insbesondere in der Kategorie "Service & Familienfreundlichkeit" schwächelte. Trotz dieses negativen Ergebnisses lag der bundesweite Durchschnitt bei soliden 13,17 von 19 möglichen Punkten.

Beste Schnellladestationen bei Ionity, Tesla punktet im Service

Die meisten exzellenten Schnell-Ladestationen stellte Ionity, bei denen 69 Prozent das beste Prädikat erhielten. Auch Aral Pulse und Allego schnitten gut ab und boten hohe Ladeleistungen von über 300 kW. Im Bereich Service & Familienfreundlichkeit dominierte Tesla mit 73 Prozent exzellenten Bewertungen, gefolgt von Ionity und Aral Pulse. In Sachen Barrierefreiheit gab es hingegen großen Nachholbedarf: Nur 12 Prozent der getesteten Stationen verfügten über mindestens einen barrierefreien Stellplatz, wobei Ionity mit 62 Prozent die höchste Quote aufwies.

Barrierefreiheit bleibt große Herausforderung

Stefan Heimlich vom ACE betont die Bedeutung einer zugänglichen Infrastruktur: "Eine Zukunft ohne E-Autos wird es nicht geben, und dazu gehört auch, dass die Ladesäulen für jeden zugänglich sind." Das Ergebnis der ACE-Clubinitiative zeigt jedoch, dass besonders die Barrierefreiheit bei Schnell-Ladestationen noch stark verbesserungsbedürftig ist. Gerade einmal 12 Prozent der getesteten Stationen boten mindestens einen barrierefreien Stellplatz, was deutlich zeigt, dass hier noch erheblicher Handlungsbedarf besteht.