Bayerische Polizei erprobt 20 Elektroautos im Streifendienst

Die bayerische Polizei testet im Zuge eines rund einjährigen Pilotprojekts 20 rein elektrische Streifenwagen, konkret neun Audi Q4 e-tron, neun BMW iX1 sowie zwei VW ID.4. Sie sind nach Angaben der Beamten die bayernweit ersten BEV-Fahrzeuge mit einer vollwertigen Polizeiausstattung.

Eingesetzt werden die Blaulicht-Stromer im Zuge des Pilotprojekts von nun an in diversen Dienststellen in ganz Bayern. Dabei sollen sie die ganze Bandbreite der Anforderungen des uniformierten Streifendienstes durchlaufen – „von städtischen Bereichen über den ländlichen Raum bis hin zu alpinen Regionen über alle Jahreszeiten hinweg und rund um die Uhr“, wie das bayerische Innenministerium in einer Mitteilung schreibt.

Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann werden die rein elektrischen Streifenwagen intensiv auf ihre Tauglichkeit getestet. Und: „Unser Ziel ist, den Fuhrpark der Bayerischen Polizei in geeigneten Bereichen so klimafreundlich wie möglich umzustellen. Nach Auswertung des Pilotprojekts werden wir über den Kauf weiterer elektrischer uniformierter Streifenwagen entscheiden.“

Konkret zum Einsatz kommen die Batterie-elektrischen Streifenwagen nun in der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte und Nürnberg-West (beide im Polizeipräsidium Mittelfranken), in der Polizeiinspektion München Altstadt und Perlach (Polizeipräsidium München), in der Polizeiinspektion Landau an der Isar und Straubing (Polizeipräsidium Niederbayern), in der Polizeiinspektion Ingolstadt und Erding (Polizeipräsidium Oberbayern Nord), in der Polizeiinspektion Miesbach und Brannenburg (Polizeipräsidium Oberbayern Süd), in der Polizeiinspektion Coburg und Bayreuth-Land (Polizeipräsidium Oberfranken), in der Polizeiinspektion Neumarkt in der Oberpfalz und Regensburg-Süd (Polizeipräsidium Oberpfalz), in der Polizeiinspektion Augsburg-Süd und Dillingen an der Donau (Polizeipräsidium Schwaben Nord), in der Polizeiinspektion Kempten und Sonthofen (Polizeipräsidium Schwaben Süd/West) sowie in der Polizeiinspektion Aschaffenburg und Neustadt an der Saale (Polizeipräsidium Unterfranken).

Nach Angaben des Innenministeriums befinden sich im Fuhrpark der bayerischen Polizei bereits 69 rein elektrische Pkw, darunter auch zehn „uniformierte“ BMW i3. Diese werden laut der begleitenden Mitteilung hauptsächlich für Verwaltungsfahrten eingesetzt, seien aber aufgrund ihrer Größe keine vollwertigen Streifenwagen.

Unabhängig von dem Pilotprojekt im uniformierten Bereich kündigt Herrmann auch an, die zivile Fahrzeugflotte schrittweise auf alternative Antriebe umstellen zu wollen. „Die hierfür benötigte polizeieigene Ladeinfrastruktur erweitern wir gerade“, so der Minister. „Der Bayerischen Polizei stehen 2023 zehn Millionen Euro für die Ausstattung staatseigener Dienstgebäude mit Lademöglichkeiten zur Verfügung.“ Ziel sei es, je nach Verfügbarkeit die Zahl der Ladepunkte an und in den Liegenschaften der bayerischen Polizei bis Ende 2023 auf 700 bis 800 zu erhöhen. Aktuell verfügt sie über rund 320 Ladepunkte.

Neben Batterie-elektrischen Fahrzeugen will das Innenministerium für die Polizei übrigens explizit auch die Brennstoffzellentechnologie und womöglich die Nutzung von E-Fuels in Erwägung ziehen.

Der Gesamtfuhrpark der bayerischen Polizei umfasst aktuell rund 9.200 „uniformierte“ und zivile Fahrzeuge. Die Gesamtfahrleistung bei den Landespolizeipräsidien (ohne Landeskriminalamt, Bereitschaftspolizei und Polizeiverwaltungsamt) liegt einer Ministerienstatistik zufolge bei jährlich rund 120 bis 130 Millionen Kilometern.

Quelle: electrive.net